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3. April 2012 2 03 /04 /April /2012 20:36

Pünktlich zu Ostern ist sie wieder da! Die Diskussion um die horrenden Spritpreise an den Zapfsäulen. Schon merkwürdig wie jedes Jahr um die gleiche Jahreszeit die Medien und die deutsche Bevölkerung der Meinung sind, dass dieser Preiswahnsinn an der Tankstelle so nicht weitergehen kann. Und natürlich fordern alle wieder eine großzügige Entlastung der Autofahrer, in Form einer Anhebung der Pendlerpauschale, dem Senken der Kfz-Steuer oder am besten gleich dem Verbot von Preiserhöhungen für die Mineralölkonzerne. „Steigt der Preis weiter, dann hat das ernsthafte Konsequenzen für die deutsche Wirtschaft“ argumentieren die einen während die anderen sagen, dass das ganze Geld was an der Tankstelle bleibt über kurz oder lang zum erzwungenen Konsumverzicht der Verbraucher führt und damit unser zart wachsendes Pflänzchen Wirtschaft dem Tode weiht. Talksendungen werden zum Thema veranstaltet, Politiker äußern sich in der Presse – jeder hat eine Meinung dazu und das Wichtigste dabei ist, dass mehr oder weniger alle die gleiche Meinung vertreten. Nieder mit den Ölkonzernen und ihren hinterhältigen Preismachenschaften!

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Wir Deutsche scheinen wirklich Benzin im Blut zu haben und gerade an Ostern wird uns jedes Jahr wieder bewusst wie abhängig wir mittlerweile vom Rohstoff Erdöl und dem daraus gewonnen Autosprit geworden sind. Ohne Mobilität scheint heutzutage nichts mehr möglich. Wie sollen all die Pendler zur Arbeit kommen? Wie komme ich zu meinen Einkäufen? Wie komme ich am Wochenende ohne Auto zu meiner Laufstrecke? Alles unmöglich ohne Benzin, alles unmöglich, sofern Benzin sehr teuer ist. Deshalb lechzen wir Autofahrer wie Drogensüchtige nach immer mehr billigem Stoff, auch wenn wir dabei im Ernstfall unsere marktwirtschaftlichen Prinzipien über Bord verwerfen müssen – her mit dem billigen Treibstoff! Sofort! Spätestens wenn wir erkennen, dass wir an diesem Punkt sind, sollte unser Realitätssinn wieder einsetzen. Fakt ist, dass Öl nur in begrenzter Menge vorhanden ist, Fakt ist auch, dass sich gerade an Ostern auf den Autobahnen oft kilometerlange Staus bilden. Unbestreitbar scheint zudem, dass wir mit dem Verbrennen von Erdöl sehr viel CO2 emittieren, was auf lange Sicht bestimmt keine positiven Effekte auf unsere Umwelt haben wird und  anzuerkennen ist schlussendlich auch, dass der Ölpreis auch in den nächsten Jahren und Jahrzehnten erst die 2€-Marke, dann die 3€-Marke und danach die 4€ und 5€-Marke nehmen wird.

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Wir sollten aufwachen und uns der Realität stellen! Mobilität wird in Zukunft anders definiert werden wie heute. Autos werden sich nur noch wenige leisten, unser Aktionsradius wird sich damit verkleinern. Es wird irgendwann nicht mehr möglich sein 50km zum Arbeitsplatz zu pendeln. Wir werden auch keine Autos mehr fahren, die übermotorisiert sind und Sprit im Übermaß verfeuern. Die Zeiten werden sich ändern und es wird uns niemand fragen ob wir darauf Lust haben oder nicht!
Wir werden uns noch wundern, wie gut das alles funktionieren wird. Die Wirtschaft wird sich umstellen, unsere Mobilität wird auf anderen Energiequellen aufbauen, die derzeit laufenden Diskussionen werden in der Rückschau engstirnig und beschränkt wirken. Daher müssen wir jetzt eine Sache überwinden – unsere psychische Abhängigkeit vom Öl! Alles Gejammer können wir uns sparen und die Energie dafür nutzen uns von dieser braunen Masse loszusagen. Neue Konzepte müssen her, alte Konzepte müssen ad acta gelegt werden. Wir brauchen den Wandel jetzt und wir brauchen die Diskussion um den Erhalt unserer bisherigen Lebensweise jetzt nicht!!
   

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